5/2014 - Pitchmarken machen krank!

Quelle: Golf Spezial Magazin, Autor: Rasenexperte Dr. Gunther Hardt

Ärgerlich sind nicht ausgebesserte Pitchmarken, aber machen sie deshalb gleich krank? Nein sie nicht - doch unsere Gräser in ganz erheblichem Maße, so dass auch der Greenkeeper zum Teil vor unlösbaren Aufgaben steht.

Je nach Länge und Flugkurve eines Annäherungsschlages auf das Grün hinterlässt der Golfball an der Aufschlagstelle eine deutliche Vertiefung (Pitchmarke). Größe und Form der Pitchmarken hängen im wesentlichen auch von den Bodenverhältnissen(Feuchtigkeit, Sandgehalt) und der Filzschicht auf dem Grün ab. Durch die Wucht des Aufschlags wird nicht nur der Ballverlauf beeinträchtigt, sondern werden auch die Gräser erheblich verletzt.

Davon ist insbesondere der so wichtige Vegetationspunkt im Herz der Pflanze betroffen. Der Vegetationspunkt ist das Gewebe, in dem neue Blätter ausgebildet werden. Folglich kommt es nach dem Ballaufschlag zu einem gestörten, wenn nicht gar gestoppten Gräserwachstum an diesen Stellen. Meist werden solche Schadstellen von Rasenunkräutern und/oder der unerwünschten Grasart Poa annua (Jährige Rispe) besiedelt, die durch ihre ohnehin ungünstigen Eigenschaften die Grünoberfläche zusätzlich negativ beeinflussen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass sich die Pflanzenbestände auf den Grüns im Laufe der Jahre verändern. Zu allem Übel sind dann die beschädigten Pflanzenteile sowie die eingewanderten Fremdarten teilweise auch sehr anfällig gegenüber pilzlichen Erregern, die die sog. Rasenkrankheiten hervorrufen können.